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25. Oktober 2005

Herr Alexander H. schrieb: Sehr geehrter Herr Hiebl,

besten Dank für Ihre e-Mail und die ausführliche Schilderung Ihrer Idee. Was den Grund meiner e-Mail an Sie angeht, so kann ich Ihnen folgendes sagen: Auch ich habe Recherchen zum Thema "Akakor" angestellt. Dabei habe ich versucht, mich mehr auf das Geschichtliche (Zweiter Weltkrieg) zu spezialisieren. Ich wollte herausfinden, ob tatsächlich deutsche Soldaten auf eine Expedition zur Suche nach Akakor (vgl. "Chronik") geschickt wurden. Leider konnte ich nur begrenzt Ergebnisse erzielen und nicht in dem Umfang, wie von mir erhofft. Dennoch bin ich mir ziemlich sicher, daß eine Entsendung von Soldaten in diese Gegend stattgefunden hat, was mich zu der Frage führt, weshalb? Was die Sache mit der Geheimhaltung angeht, so war dies mehr eine Art grundsätzlicher Ratschlag. Klar scheint es unwahrscheinlich, daß diese Stadt existiert. Sollte sie aber doch existieren und nur ein Fünkchen bzw. minimaler Bruchteil von dem, was in der Chronik zusammenfabuliert scheint, stimmen, so würden Sie sich in nicht zu unterschätzende Gefahr begeben. Ich weiß nicht, warum man Brugger erschoß bzw. wie es kommt, daß Tatunca Nara so gute Beziehungen zu den Behörden hat, daß man ihn nicht ausliefert, jedoch denke ich, daß es vielleicht die eine oder andere Sache geben könnte, die im Zuge dieser Thematik noch nicht vollständig beleuchtet ist bzw. zu oberflächlich behandelt wurde, und wollte daher lediglich einem "Gleichgesinnten" zur Vorsicht raten. Im Zuge meiner Recherchen riet mir einmal jemand, daß es Dinge gäbe, mit denen ich mich nicht beschäftigen sollte. Da ich nichts von diesem Rat hielt, forschte ich weiter. Dennoch wurde ich vorsichtiger. Wer weiß schon, wo die Grenzen liegen?

In der Hoffnung Ihnen nicht zu nahe getreten zu sein und mit freundlichem Gruß

Alexander H.

Antwort: Sehr geehrter Herr H.,

Sie sind mir keineswegs zu nahe getreten, es klang nur etwas zu esoterisch, daß ich mich jetzt plötzlich zu fürchten hätte. Ich deutete das so, daß Sie vielleicht selbst auf der Suche nach den letzten Geheimnissen sind, die es auf diesem Planeten noch gibt, und daß Sie Angst hätten, es möchte Ihnen jemand zuvorkommen. Grundsätzlich ist es nämlich so, daß ich zu Beginn dieses Jahres ein Unternehmen mit dem aussagekräftigen Namen "Adventure Yachting" gründete. Somit mußte ich meinen Reisegästen natürlich etwas bieten, was andere nicht in Ihrem Programm haben. Ich hatte nämlich schon immer die Idee, mit einer Segeljacht den Amazonas hinaufzusegeln. Die Portugiesen haben dies schließlich auch getan. Dies wäre sicherlich ein Abenteuerurlaub ersten Ranges.

Ich weiß nicht, ob Sie meine Kritik an Rüdiger Nehbergs Buch gelesen haben:

http://www.manfredhiebl.de/Politk/nehberg.htm.

Was ich herausgefunden habe ist, daß Nehberg sich zwar die größte Mühe gibt, seinem Erzrivalen, der ihm an Popularität den Rang abgelaufen hat, vier Morde anzuhängen und alles Erdenkliche anstellt, um ihn herunterzumachen, daß aber alle seine Argumente lediglich infame, nicht beweisbare Anschuldigungen sind, die ihrer Natur nach dem Bösen entspringen.

Günther Hauck alias Tatunca Nara ist zwar ein Halunke, wie Erich von Däniken ihn nennt, aber ist Däniken nicht selbst so einer, der mit Lügengeschichten um angebliche Außerirdische die Leute abgezockt hat? Woher nimmt dieser Mann eigentlich das Recht, andere für dieselben unsinnigen Ideen zu verurteilen? Tatunca Nara lebt in einem Land, wo es täglich ums Überleben geht, fast alle, die dort leben, sind in irgendeiner Form korrupt, anders kommt man dort nicht durch. Die Leute, die auf Tatunca Nara hereingefallen sind, sind an ihrem Schicksal teilweise selbst schuld.

Karl Brugger wurde, nach dem was ich heute weiß, von einem Favela-Bewohner, also einem Angehörigen der Ärmsten der Armen in Brasilien, umgebracht, und zwar vor seinem Stammlokal. Brugger hatte den Fehler gemacht, sein Buch einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen und seine Entdeckungen nicht geheim genug zu halten. Ich war selbst in dem besagten Gebiet, als ich die Legende von Akakor zum ersten Mal hörte, und es war eine wunderbare Reise. Wenn Sie möchten, können Sie das alles in meinem Reisebericht nachlesen:

http://www.manfredhiebl.de/amazonas.htm.

Kurzum, Brugger ging durch die Presse und man wußte, daß er reich war, weil er ein Buch herausgebracht hatte, das damals eine Sensation war: "Die Chronik von Akakor". Wer Geld hat, muß in Brasilien damit rechnen, daß es ihm auch abgenommen wird. Der Täter war ein blutiger Anfänger. Als Brugger spontan in seine Brusttasche griff, um dem Mann einen kleineren Geldbetrag zu überreichen, was dort im Falle des Überfallenwerdens üblich ist, muß der Täter wohl gedacht haben, er würde nach seiner Pistole greifen. Jeder kann in Brasilien eine Pistole tragen, weil das Waffengesetz dort nicht mit dem unseren vergleichbar ist, das muß man wissen. Aus Angst, er könne ihn aus Notwehr erschießen, ist ihm der Täter zuvorgekommen. So einfach erklärt sich der Mordfall Brugger.

Ich habe natürlich auch keine Beweise für meine Theorie, aber mir erscheinen meine Argumente absolut logisch. Der einzige Tote, von dem auch sterbliche Überreste aufgetaucht sind, war Wanner. Aber wie gesagt, der Urwald ist voller Mörder, und wer mit viel Geld herumläuft und damit in der Öffentlichkeit gesehen wird, der wird sich seines Reichtums angesichts der bedrückenden Armut, die dort überall herrscht, nicht lange erfreuen. Es gibt keinen Beweis, daß Tatunca Nara der Täter ist. Wir, und damit meine ich auch Nehberg und die Angehörigen der Toten, sind zu sehr unserem europäischen Denken verhaftet, weil wir uns die andere Welt nicht vorstellen können. Ich wiederum bin dort gewesen, und glauben Sie mir, ich bin dort nur in Militärklamotten herumgelaufen, um meine wahre Identität zu verbergen. Das hat mich selbst vor Überfällen in Rio de Janeiro bewahrt, denn ein Soldat hat dort nur einen schmalen Sold. Wer in feinen Klamotten in Rio oder gar im brasilianischen Urwald auftaucht, ist des Todes.

Die Leute, die verschollen sind, sind an ihrem Tod mitverantwortlich, sie sind Opfer ihrer eigenen Naivität und Leichtgläubigkeit geworden. Sie sind allein losgezogen. Nicht einmal Indianer würden allein in den Dschungel gehen, sie gehen immer mindestens zu zweit oder zu mehreren. Nur ein Weißer kann auf den Wahnsinn verfallen, wie John Reed mit Pfeil und Bogen ohne Lebensmittel loszuziehen. Es braucht einer bloß die Malaria zu bekommen, und es ist innerhalb von drei Tagen aus mit ihm. Dann muß man nur noch einen Touristenführer ausfindig machen, der mit einem gesehen worden ist, und schon hat man einen Mörder. Nein, nein, so einfach darf man es sich nicht machen, schon gar nicht, wenn man nur eine mittelmäßige Bildung wie Rüdiger Nehberg besitzt, der nur von seinem Ehrgeiz und seiner Ruhmsucht zerfressen wird.

Ich will nicht sagen, daß meine Sicht zu 100 % richtig ist, aber eine schlüssigere Argumentation ist mir bislang auch nirgends bekannt geworden. Für mich ist Hauck ein Hochstapler, ein Märchenerzähler, auch ein Betrüger und Gauner, aber ein Mörder ist er nach meinem Dafürhalten nicht, dafür stehen mir die ganzen bisher erbrachten Beweise auf zu wackeligen Beinen.

Was nun die deutschen Soldaten angeht, die in Südamerika untergetaucht sind, so sind nach dem Untergang der Graf Spee alle an Bord Befindlichen in Südamerika geblieben. Sie trauten sich nicht mehr nach Hause, weil Hitler sie wegen Hochverrats und Feigheit abgeurteilt hätte, wie man Feiglinge und Deserteure eben aburteilt. Diese dort Gebliebenen sind die 1000 Soldaten, die ihre Spuren im Indianerland verwischt haben (klarerweise in Akakor, wo sonst?), wobei die Zahl 1000 wiederum literarisch ist, nachzulesen in meinem obigen Reisebericht.

Mit freundlichen Grüßen

Manfred Hiebl


27. Juli 2005

Herr Bill C. schrieb: Hallo,

ich wäre an mehr Information bezüglich einer Expedition interessiert.

Mit freundlichen Grüßen

Bill C.

Antwort: Sehr geehrter Herr C.,

auf der Seite
http://www.manfredhiebl.de/akakor.htm sind unter Abschnitt II Wie ich mir die Expedition denke eine Menge an Informationen aufgeführt, die die Vorbereitung, den Ablauf und das Danach der Expedition betreffen. Eine genaue Planung existiert aber noch nicht. Die Weiterverfolgung der Idee ist sichergestellt. Nach und nach werden Links, Adressen, Ansprechpartner usw. ergänzt. Ihre Anfrage ist die erste dieser Art, die von einer Privatperson kommt. Vielleicht wollen ja auch die Sponsoren Genaueres in Erfahrung bringen, ehe sie sich zu einer Förderung entschließen. Für weitere Anregungen und Hinweise sind wir stets dankbar.

Mit freundlichen Grüßen

Das Akakor-Projekt


Herr T. G. schrieb:

Sehr geehrter Herr Hiebl,

gestatten sie, dass ich mich vorstelle.

Mein Name ist T. G., ich komme aus Sao Paulo (Brasilien) und lebe jetzt seit ca. 10 Jahren in Deutschland, davon 9 in München.

Ich habe mich mit dem Thema Akakor bzw. verlorengegangene Städte in Südamerika auseinandergesetzt und würde gerne von Ihren Thesen und Ideen zu diesem Thema hören. Halten sie Vorlesungen auf dem Gebiet ?

Mit freundlichen Grüßen

T. G.

Antwort: Sehr geehrter Herr G.,

um zunächst Ihre Frage zu beantworten: Ich halte keine Vorlesungen zu diesem Thema, weil ich erstens weder Professor noch Dozent bin und zweitens, weil das Thema einfach zu phantastisch ist, als daß ich es mit dem nötigen Ernst vertreten könnte. Sie sind wahrscheinlich auf meine Internet-Seite zu diesem Thema gestoßen und wissen nicht, was es damit auf sich hat. Vielleicht darf ich Ihnen ganz einfach erklären, wie ich auf dieses Thema gekommen bin. Ich machte einst eine fantastische Reise durch das Amazonasgebiet, und zwar von Nord nach Süd. Den Reisebericht dazu habe ich im Internet abgedruckt, und weil ich mich vielfach an das halte, was mir Reiseleiter berichten, die das Land seit Jahren, wenn nicht Jahrzehnten kennen, gebe ich oft nur allzu kritiklos deren ureigenes Wissen weiter, wobei ich nicht einordnen kann, was an ihren Erzählungen der Wahrheit entspricht und was fabelhaft ist. Es gibt Leute im Milieu dieser Reiseleiter, und dazu zähle ich auch den Indianerhäuptling Tatunkanara, die sich profilieren wollen und die dafür bereitwillig den "Stoff" liefern. Jedes "Epos" enthält meist ein Körnchen Wahrheit, und so dürfte es auch in diesem Fall sein. Tatunkanara hat dem ARD-Korrespondeten Karl Brugger den Stoff zu seinem Buch geliefert, aber Karl Brugger wurde umgebracht, er kann nicht mehr reden. Keiner weiß warum? Dazu gibt es viele mögliche Thesen. Die eine wäre, daß es mit der Veröffentlichung seines Buches zu tun hatte, daß man verhindern wollte, daß das Geheimnis um Akakor gelüftet würde. Vielleicht auch, weil er sich zu sehr in Indianerangelegenheiten eingemischt hat. Teile des Buches von Brugger habe ich ebenfalls ins Internet gestellt, soweit es um die Vorgeschichte der Inkas geht. Meine letzte Reise führte mich von Brasilien über Argentinien nach Bolivien und ins Hochland von Peru. Ich kenne die phantastischen Bauten dieser Kultur und den Bereich ihrer Möglichkeiten. Auch dazu wird es demnächst einen Reisebericht von mir geben, der wiederum sehr gewagt ist, weil der eigentliche Urheber, der Reiseleiter, wiederum ein Landeskenner ist, der mehr aus eigener Erfahrung weiß als wir hier in Europa. Grundsätzlich halte ich es nicht nur für möglich, und nicht erst, seit ich Machu Picchu kenne, daß es tief im Amazonasdschungel noch weitere unentdeckte Städte gibt, sondern ich halte es sogar für höchstwahrscheinlich. Und daß diese Städte unterirdisch angelegt sind, halte ich für noch wahrscheinlicher, weil im Amazonastiefland Stein als Baumaterial fehlt und man daher, um sich zu schützen, unter die Erde graben mußte, wie dies auf Akakor zutrifft. Allein mich schreckt, was Erich von Däniken dazu erzählt (einen Teil seines Briefes habe ich der Akakorseite beigefügt), daß nämlich einige mutige Typen bereits nach Akakor gesucht hätten – leider völlig erfolglos. Andererseits erwähnt Däniken auch, daß das zu erforschende Areal riesig sei, so daß die Suche jener nach der berühmten Nadel im Heuhaufen gleichkommt. Er spezifiziert die Kosten für Helikoptererkundungen auf 2 Millionen US$. Hier kämen nur Michael Jackson oder Bill Gates als Sponsoren in Betracht, aber die haben wahrscheinlich kein Interesse daran. Sein letztes Argument, das einer Expedition nach Akakor entgegensteht, ist die Erkenntnis, daß ohne Beziehungen in Brasilien nichts gehe, speziell nicht ohne Kontakte zur Indianerschutzbehörde. Wie auch immer, obwohl es nicht an Leuten fehlt, die bereit wären, nach Akakor zu suchen, scheitert es an der Bürokratie und am Kapital, sonst wären, auch wenn es nicht gerade Akakor sein muß, schon längst weitere und vielleicht umwälzende Entdeckungen gemacht worden. Wie wir heute wissen, waren die Indianer nicht die ersten Menschen in Südamerika, diesen Schluß lassen neuere Funde zu. Ebensowenig gesichert ist die Annahme, daß die Zyklopenbauten der Inkas zuerst im Hochland von Peru entstanden sind. Die Inkas waren ein geistig hochstehendes Volk, und sie werden ihre Kunst, Steinbauten zu errichten, nicht erst in den Anden Perus erlernt haben, sondern bereits aus dem Amazonasgebiet mitgebracht haben. Nur, wo sind dort ihre Städte gewesen? Dies weiß niemand. Andernfalls wäre der Weg der Inkas ein anderer gewesen, und sie sind doch eine Folgekultur von Tiahuanaco. Doch woher kam dann diese? Wir wissen es nicht. Wie haben nur die Bilder von ihr, und ich muß gestehen, als ich jene traumhaften Aufnahmen in Tiahuanaco machte, daß ich dergleichen nie zuvor gesehen. Es ist die schier unglaubliche Präzision, mit der die Steine poliert und fugenrein aufeinandergesetzt wurden. Man möchte eher an das Werk von Außerirdischen glauben als daran, daß dies von Menschenhand geschehen ist. Und daher ist der Mythos von Akakor nicht auszuräumen, solange es Menschen gibt, die Träume haben.

Mit freundlichen Grüßen

Manfred Hiebl