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Dorfen im Isental

Nachdem bald nach 1204 ein weiterer Übergang über die Isen notwendig geworden war, gründeten die Wittelsbacher Herzöge um 1230 - 1240 zum Schutz der neuen Brücke den Markt Dorfen. Der in Form eines Straßenkreuzes angelegte Ort mit seinen charakteristischen vier Plätzen, der 1270 erstmals als Markt bezeugt ist, war während seines gesamten Bestehens nie mit einer richtigen Mauer, sondern lediglich mit schützendem Wall und Graben umgeben. Letzterer verlief genau dort, wo heute der sogenannte Herzoggraben um die Stadt herumführt. Allein der Palisadenwall war offenbar nicht stark genug, um Dorfen vor mehrfacher Eroberung und Plünderung zu bewahren, so im Ochsenkrieg (1421-1422) zwischen dem Reichsgrafen Georg III. von Haag und dem Bayernherzog Ludwig dem Gebarteten sowie im Landshuter Erbfolgekrieg 1504. Die erste bildliche Darstellung Dorfens ist eine Flurkarte des Geometers Mathias Paur von 1698, auf der zwei Gräben zu erkennen sind. Auch auf dem Kupferstich von Michael Wening von 1701 sowie auf Votivbildern der Wallfahrtskirche sind die ehemaligen Verteidigungsanlagen immer wieder zu sehen. Das Deckengemälde der Marktkirche St. Veit aus dem Jahre 1799 von Mang zeigt den alten Markt Dorfen im Isental, umgeben vom Herzoggraben. Auch auf Plänen von 1860 ist der Graben noch vollständig. Später sind nur noch Reste zu sehen. Seine nördliche Begrenzung war die Isen. Das Tor über den Fluß, das sogenannte Wesner oder Kirchtor, war zusammen mit drei anderen Toren Teil der Wehranlage des Marktes. Das Isener Tor, auch Oberes Tor genannt, bildete die Begrenzung nach Westen. Das Untere oder Altöttinger Tor im Osten stammt aus der Zeit der Spätgotik. Den südlichen Abschluß des Marktes bildete früher das Haager oder Hämmerltor. Es wurde 1886 abgebrochen. Alle Tore hatten ursprünglich das Aussehen, wie es heute nur noch das Untere Tor hat. 1893 wurde der Herzoggraben zugeschüttet.